Haus St. Antonius
Grein a.d. Donau / Österreich


(Artikel aus der Quartalschrift "Wegbegleiter" 2017 / 4)

Mag. Elisabeth Svoboda
                                                                     

Priestermangel


In Europa gibt es immer weniger Priester. Pfarren können immer schwerer besetzt werden. Die wenigen Priester müssen immer mehr Pfarren betreuen. Die priesterlichen Dienste für die einzelnen Orte, Heilige Messen und anderes, können im bisherigen Umfang immer weniger aufrechterhalten werden. Eine Änderung dieser Situation ist nicht in Sicht.

Müssen wir uns damit abfinden und uns darauf einstellen und für die Zukunft Formen für ein Pfarrleben ohne Priester suchen und entwickeln?

Hier eine wahre Geschichte * :

In Norditalien, Region Piemont, gibt es den Ort Lu bzw. Lu Monferrato. Im Jahre 1881 und den darauffolgenden Jahren ist dort etwas Bemerkenswertes geschehen.

Damals hatte der Ort einige wenige tausend Einwohner.

Einige Familienmütter hatten den Wunsch, daß eines ihrer Kinder einen geistlichen Beruf ergreife, als Priester oder im Ordensstand.

Sie begannen, sich unter der Leitung ihres Pfarrers, Msgr. Alessandro Canora, jeden Dienstag in der Kirche vor dem Tabernakel zu versammeln, zur Anbetung mit der Bitte um geistliche Berufungen.

Jeden ersten Sonntag im Monat empfingen sie in diesem Anliegen die Hl. Kommunion. Nach der Hl. Messe beteten die Mütter zusammen um Priesterberufungen dieses Gebet:

"O Gott, gib, daß einer meiner Söhne Priester wird!
Ich selbst will als gute Christin leben
und will meine Kinder zu allem Guten anleiten,
damit ich die Gnade erhalte, Dir, o Herr,
einen heiligen Priester schenken zu dürfen."


Durch das Gebet und die Offenheit der Eltern für geistliche Berufungen entstand in den Familien eine Atmosphäre des Friedens und der christlichen Frömmigkeit. Die Kinder konnten so, wie es heißt, ihre Berufung leichter erkennen.

Was geschah?

"Gott erhörte das Gebet dieser Mütter in so außergewöhnlicher Weise, wie es niemand erwartet hätte." *

"Aus diesem kleinen Ort gingen 323 Berufungen hervor: 152 Ordens- und Diözesanpriester und 171 Schwestern. Sie gehörten 41 verschiedenen Kongregationen an." *

Aus manchen Familien gingen drei bis vier Berufungen hervor. Ein besonderes Beispiel ist die Familie Rinaldi mit sieben Berufungen, davon fünf Priester. Einer davon, Filippo, wurde der dritte Nachfolger Don Boscos als Generaloberer der Salesianer Don Boscos und wurde von Papst Johannes Paul II. 1990 seliggesprochen.

Die aus Lu stammenden Priester und Ordensleute trafen sich in der weiteren Zeit alle 10 Jahre in ihrem Heimatort. Von dem Treffen im Jahre 1946, bei dem ein Großteil der 323 Priester und Ordensleute anwesend war, gibt es ein beeindruckendes Gruppenfoto!

"Don Mario Meda, viele Jahre Pfarrer in Lu, hat erzählt, wie dieses Treffen in der Tat ein wahres und eigentliches Fest ist, ein Fest des Dankes an Gott, der an Lu so Großes getan hat." *

Würde Gott heute unser Gebet nicht mehr erhören?

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Quelle:  Kongregation für den Klerus: https://www.clerus.org/clerus/dati/2008-01/23-13/anbetung_de.html







 

 

 

 

 

 

 

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