Haus St. Antonius
Grein a.d. Donau / Österreich
(Artikel aus der Quartalschrift "Wegbegleiter" 2016 / 2)
Mag. Elisabeth Svoboda
Papst-Prophezeiungen
Es ist in der Lehre der Kirche verankert, daß der Papst als irdisches Oberhaupt die Kirche leitet, und für sozusagen fromme Katholiken ist es eine Selbstverständlichkeit und Verpflichtung, den Papst anzuerkennen und sich nach seinen Weisungen zu richten, eben "papsttreu" zu sein.
Diese Haltung ist korrekt. Es gibt aber auch die Erwartung, daß es in der Kirche auch einmal zu sehr großen Erschütterungen und Verwirrungen kommen wird, speziell auch in der Leitung der Kirche. Zahlreiche Heilige, Mystiker, darunter Birgitta von Schweden, Hildegard von Bingen, Anna Katharina Emmerick, auch Don Gobbi von der Marianischen Priesterbewegung, haben in inneren Schauungen, Visionen solches wahrgenommen; auch in Marien-Erscheinungen, z.B. La Salette, Garabandal, wird dies angesprochen.
Die Kirche wird niemals zugrunde gehen, aber sie muß durch diese "Drangsal", wie es oft genannt wird, hindurch. Diese Schauungen der Heiligen können als Hilfe für die Gläubigen gesehen werden, als Vorbereitung, damit Ereignisse, wann und wie auch immer sie sein mögen, dann zu keinem Zweifel am Glauben führen, daß sie den Glauben dann nicht in Frage stellen, nicht zerstören. Einige wenige Beispiele sollen hier angeführt werden.
La Salette:
La Salette ist ein großer Wallfahrtsort in Frankreich, der von der Kirche anerkannt ist. Am 19. September 1846 erschien die Muttergottes zwei Kindern, Mélanie Calvat und Maximin Giraud. Die Botschaft, welche die Kinder empfingen, ist sehr umfangreich. Der damalige Papst Pius IX. hat den Inhalt der gesamten Botschaft in dem Satz zusammengefaßt: "Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle zugrunde gehen." In der Botschaft sind unter anderem diese Sätze zu lesen:
"Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichrists werden. (...) Nun ist die Zeit da! Der Abgrund öffnet sich. Siehe da den König der Könige der Finsternisse! Siehe da das Tier mit seinen Untergebenen, das sich 'Erlöser der Welt' nennt." 1
Hl. Franziskus von Assisi:
In einem wieder entdeckten Text in einer Gesamtausgabe über den Hl. Franziskus von Assisi und sein Leben wird von einer Vision berichtet, die er gehabt hat und die er kurz vor seinem Tod seinen Ordensbrüdern mitteilte. Ein Auszug daraus:
"Jemand, der nicht kanonisch gewählt, (aber) auf dem Höhepunkt jener Drangsal zum Papsttum erhoben worden sein wird, wird sich bemühen, in raffinierter Weise (wörtlich: mit Scharfsinn) vielen das tödliche Gift (wörtlich: den Tod) seines Irrtums einzuflößen." 2
Anna Katharina Emmerick:
Anna Katharina Emmerick ist eine stigmatisierte deutsche Mystikerin. Sie lebte 1774 - 1824 und wurde 2004 seliggesprochen. Ein Auszug aus der umfangreichen Vision, in Teilen zitiert aus "www.katholisches.info" 3:
"Ich habe diese Nacht" das Bild "von zwei Kirchen und zwei Päpsten gehabt". Sie sah den Papst "und sah, wie unter ihm eine andere dunkle Kirche in Rom entstand". Sie sah ein Gebäude ohne Altar und ohne Allerheiligstes.
"Ich sehe den Heiligen Vater in großer Bedrängnis. Er bewohnt einen andern Palast und läßt nur wenige Vertraute vor sich."
Emmerick schaute, wie zahlenmäßig schwach der richtige Papst war und wie zahlenmäßig stark hingegen der falsche Papst. Der richtige Papst war "stark aber an Willen" und entschlossen die große Zahl der Götzen zu stürzen. Der andere Papst hingegen war "schwach an Willen, in dem er den einzig wahren Gott und die einzig wahre Andacht durch Gestattung des falschen Tempels in so viele Götter und falsche Andachten habe auflösen lassen." Unter dem falschen Papst wurden "tausend Götzen" angebetet, dem Herrn aber kein Platz eingeräumt. Emmerick sah, wie sich die wahre Kirche zerstreute und die falsche sich sammelte und zahlenmäßig im Vorteil war.
"Ich sah in allen Orten die katholischen Gemeinden gedrückt, bedrängt, zusammengeschoben und eingeschlossen werden. Ich sah viele Kirchen aller Orten sperren. (...) Ich hatte das Bild wieder, wie die Peterskirche planmäßig durch die geheime Sekte abgetragen und auch durch Stürme abgebrochen werde."
"Ich sah aber auch im höchsten Elend wieder die Nähe der Rettung. Ich sah die heilige Jungfrau wieder auf die Kirche steigen und den Mantel ausbreiten. Ich sah alles neu werden und sich eine Kirche bis in den Himmel hineinbauen."
Sr. Faustyna Kowalska:
Aufmerksamkeit in verschiedenen Kreisen findet auch die folgende Eintragung der Sr. Faustyna Kowalska in ihrem Tagebuch. Es ist die Eintragung vom 17.12.1936. Dies ist zugleich der Tag, an dem Jorge Mario Bergoglio, Papst Franziskus, geboren wurde:
(823) "Den heutigen Tag habe ich für die Priester aufgeopfert. An diesem Tag habe ich mehr als zu irgendeiner Zeit leiden müssen, innerlich und äußerlich. Ich wußte nicht, daß man an einem einzigen Tag so viel leiden kann. Ich bemühte mich, die heilige Stunde abzuhalten, in welcher mein Geist die Bitterkeit des Ölberges kostete. Ich kämpfte ganz allein, von Seinem Arm gestützt, gegen alle Schwierigkeiten, die wie undurchdringliche Mauern vor mir wachsen; dennoch vertraue ich auf die Macht Seines Namens, und ich fürchte nichts." 4
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1 HÖCHT, Johannes Maria: Die große Botschaft von La Salette. 8. Aufl. Stein am Rhein: Christiana-Verlag, 2004.
2 ANGERER, Anton: Feuerrad Apokalypse. 2. Aufl. St. Andrä-Wördern:Mediatrix-Verlag, 2014.
Zitiert aus: Beati Patris Francisci Assisiatis Opera omnia (Alle Werke des seligen Vaters Franz von Assisi), Paris, 1880
(digitalisiert Universität Toronto)
3 https://katholisches.info/2013/06/24/prophezeiungen-der-mystikerin-anna-katharina-emmerick-und-die-verwuestung-der-kirche/
zitiert aus: SCHMÖGER, Karl Erhard: Das Leben der gottseligen Anna Katharina Emmerich, 2. Bd. Letzte Lebensjahre
und Tod, Freiburg im Breisgau: Herder, 1870.
4 Kongregation der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit (Hrsg.): Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska. 5. Aufl. Hauteville/Schweiz: Parvis-Verlag, 2000, S. 271.