Haus St. Antonius
Grein a.d. Donau / Österreich
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Mag. Elisabeth Svoboda                                                                   alle Artikel         Startseite

Kann die katholische Kirche zugrunde gehen ?

Viele Menschen  sind wohl besorgt, wie es mit der katholischen Kirche weitergeht:

Die Menschen interessieren sich immer weniger für die Kirche. Die Gottesdienstbesucher werden weniger. Die alte Generation stirbt aus, die junge Generation rückt nicht nach; die Jugend kann mit der Kirche nichts anfangen, fühlt sich nicht angesprochen. Es gibt viele Kirchenaustritte, manchmal große Austrittswellen. Der Priestermangel wird von Jahr zu Jahr gravierender. Die Priesterseminare sind fast leer. Die Kirchenleitung scheint schwerfällig, starr und realitätsfern.

Welche Zukunft kann die Kirche da haben? Geht es nicht eigentlich stetig und rasch bergab? Wie wird es da in ein paar Jahren aussehen?

In den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils, die sich auf die Heilige Schrift gründen, heißt es:

".. Von daher empfängt die Kirche ... die Sendung, das Reich Christi und Gottes anzukündigen ... So stellt sie Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden dar. Während sie allmählich wächst, streckt sie sich verlangend aus nach dem vollendeten Reich ..." (dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen Gentium 5).

"... und am Ende der Weltzeiten wird sie (die Kirche) in Herrlichkeit vollendet werden." (LG 2).

Und Jesus sagt: "Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen." (Mt 16,18).

Wir haben also die Zusage, daß die katholische Kirche nicht zugrunde gehen wird. Das ist nicht einfach Optimismus und Zuversicht, sondern es ist Gewißheit. Die katholische Kirche ist unzerstörbar.

Die biblischen und dogmatischen Aussagen müßten eigentlich genügen, um in dieser Frage beruhigt zu sein.

Aber, so werden viele trotzdem denken, solch wunderbare Aussagen über die Kirche und die große Zukunft, die ihr da zugesprochen wird – paßt das zur realen Situation? Kann das die Kirche sein, so wie wir sie kennen und erleben? Muß man nicht Angst haben, daß das alles doch nicht stimmt, daß sich dies alles doch nicht bewahrheitet?

Ein Blick in die Kirchengeschichte zeigt uns, daß die Kirche seit 2000 Jahren viele Höhen und Tiefen durchlebt und zahlreiche harte Verfolgungen überstanden hat, und sie ist noch immer da. Sollte sie da nicht auch die gegenwärtige schwierige Situation überstehen?

Vielleicht kann auch ein Blick über Europa hinaus in die Gesamtheit der Weltkirche und in die nüchterne Statistik helfen:

Es gibt in der Welt mehr als eine Milliarde Katholiken, und im Zeitraum 2000 bis 2008 ist die Zahl der Katholiken weltweit um über 11 % gestiegen; in Afrika um 33 %, in Asien um 15 %, in Amerika um etwa 11 %. Die Situation, in der wir uns derzeit in Europa befinden, ist weltweit eine Ausnahme, aber selbst hier hat die Anzahl keineswegs abgenommen, sondern ist immerhin um 1 % gestiegen (Statistisches Jahrbuch der katholischen Kirche "Annuarium Statisticum Ecclesiae" 2008; für den Zeitraum 2000 bis 2008, herausgegeben 2010).

Vielleicht könnte man sagen, katholisch zu werden und zu sein liegt weltweit voll im Trend.

Wie lautete die Frage? Kann die katholische Kirche zugrunde gehen?

 

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